Nach dieser – vor allem emotional – anstrengenden 20 km Etappe und einer Nacht begleitet vom Rauschen der Soca – ich stand auf einer Extrawiese am Fluss, da das Camp eigentlich voll war -, habe ich die nächste Etappe (schwer, 7.30 Std, 22 km) geteilt und bin nur die ca. 10 km ins Adrenalin Eco Camp gelaufen (mit Glampingzelten, Küche und Gemeinschaftsplatz) und habe dort den recht verregneten Tag lesend und Tee trinkend in einer Hängematte verbracht. Einerseits war das schön und entspannt, andererseits fühlte ich mich an diesem Abend ein bisschen einsam trotz der vielen Plaudereien hier und da.
Und wie es ja so oft ist, ergibt sich genau das, was man braucht. Beim Frühstück setzte sich ein Pärchen, Ramona & Sebastian, zu mir und während der netten Unterhaltung erwähnten die beiden, dass sie in 25 min los zum Canyoning müssten. Ich habe etwa 20 Sekunden gezögert, ob ich meinen Wanderplan für den Tag über den Haufen werfen soll und saß kurz darauf schon im Auto: 10 Campingplatzgäste rüber zum Canyon, 45 Minuten steil rauflaufen und dann los: in 9mm Wetsuites im wirklich kalten Wasser vorwärts, rückwärts, abgeseilt runter rutschen, springen, klettern. Frei nach dem Motto „nicht denken, einfach machen“ habe ich mich zu für mich herausfordernden Sprüngen überwunden und war nachher schon ein bisschen stolz. Kaum zurück im Camp bekam ich eine Abendessenseinladung von einer netten deutschen Familie und spätestens die leckeren Spaghetti Bolognese und das anschließende Kartenspielen mit Ramona und Sebastian haben jeden noch so kleinen Rest der Einsamkeit vertrieben.